Segeltörns im Norden

Schiff KIWI
SchiffKIWI
EignerGert
WerftFeltz
Baujahr1981
Größe11m x 3.25m
Beschreibung
SkipperGert
TörnSommerreise nach Riga

vom 2.06.2017 bis 26.09.2017
Dauer117 Tage
Hafengeld1,278.00 €
1,485.00 DKK
553.00 PLN
1,390.00 SEK
Seemeilen2012.0 sm
unter Segel1193.0 sm
unter Motor819.0 sm

Standort Peenemünde Nordhafen

(54° 9' 0'' N,13° 45' 22'' E)
Hafengeld
14.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Der Skipper kennt Peenemünde noch nicht, also schauen wir uns um. Lt. Auskunft des Hafenmeisters soll.der Ort mehr Museen als Einwohner haben. Es gibt 249, d.h. 10 Einwohner auf 1 Quadratkilometer.

Im Kraftwerk und auf den Freiflächen informiert das Historisch-Technische Museum in einer umfassenden Ausstellung über die Geschichte des Ortes und seiner Umgebung.
Ähnlich wie Flensburg, Wolfsburg, Bremerhaven verfügt auch Peenemünde über eine „Phänomenta“, die „interaktive Ausstellung zum Mitmachen und Ausprobieren“, die dem Besucher Alltagsphänomene der Physik spielerisch nahebringt.
Im Haupthafen liegt das ausgediente, dieselgetriebene U-Boot U-461 der Baltischen Flotte (Rotbannerflotte) mit Doppelstartcontainer für taktische Raketen.
In Peenemünde befindet sich ein Spielzeugmuseum.
Wir entscheiden uns für das Historisch-Technische Museum. Das ist alles sehr ausführlich und detaillereich dargestellt. Wenn man alle Informationen durchlesen und sich ansehen will, sollte man sich eine Wochenkarte kaufen, so viel ist das. Wir haben uns einen einstündigen Film über den Werdegang Wernher von Brauns angesehen. Auch wenn das noch unsere Generation ist, haben wir doch Vieles nicht gewußt, zum Teil wohl auch, weil diesbezügliche Informationen über ihn und seine Ambitionen später in Amerika politisch eingefärbt und subjektiv waren.
Entsprechend den Festlegungen des Potsdamer Abkommens wurden nach 1945 die Anlagen der HVA in und um Peenemünde gesprengt, nachdem alle Überreste der  Heeresversuchsanstalt (HVA )von der Roten Armee gesichert und abtransportiert worden waren. Das Gebiet von Peenemünde ab Ortsausgang Karlshagen war nach wie vor Sperrgebiet und konnte nur mit gesonderten Passierscheinen nach Peenemünde betreten werden.
Das Kraftwerk der HVA wurde bald zur Versorgung des Militärstützpunktes und der Bevölkerung wieder in Betrieb genommen. Es arbeitete noch bis 1990.
Das Gelände wurde bis 1952 als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee – später Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland – genutzt.
1952 erfolgte die Übergabe des Stützpunkts an die Kasernierte Volkspolizei See als Vorläuferformation der Nationalen Volksarmee der DDR. Diese nutzte ihn unter anderem als Marinestützpunkt der 1. Flottille der Volksmarine und den Flugplatz durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. Diese Militärstandorte Flugplatz und Militärhafen wurden weiter ausgebaut, nördlich des Kraftwerkes wurde für die NVA-Flottille eine Reparaturwerft gebaut (jetzt Nordhafen). In den drei Steuer- und Erprobungsanlagen der HVA im Südost Peenemündes wurden für die NVA Munitionslager eingerichtet mit entsprechender Infrastruktur.
Bis 1990 war der gesamte nördliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen wichtigen militärischen Flugplatz betrieb. Der Flugplatz Peenemünde gehörte schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ und wurde von 1958 bis 1961 baulich erweitert.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Truppenstandort im Jahr 1993 aufgelöst.
Total erschöpft kommen wir abends auf unseren Drahteseln wieder beim Schiff an.

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Standort

(54° 35' 17'' N,13° 38' 32'' E)
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Dient nur der Navigation!

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Standort Peenemünde Nordhafen

(54° 9' 0'' N,13° 45' 22'' E)
Hafengeld
14.00 €
Distanz
Seemeilen36 sm
unter Segel16 sm
unter Motor20.0 sm
Wetter
WindW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Nach den Sturmtagen gestern und vorgestern haben wir heute einen ausgesprochenen Sommer-Sonnentag mit zunächst wenig Wind. Gegen Mittag briest er dann aber auf 3-4 Bft. aus W auf. Neben uns segelt ein älterer Herr in einem Schärenkreuzer. Er ist uns gestern abend schon im Hafen von Glowe aufgefallen. Er kam bei viel Wind unter Segeln in den Hafen und, steuerte eine Box an und nahm erst danach sein Großsegel runter. Das nötigte uns schon Respekt ab. Als wir heute mangels Windes unsere Segel einrollen und die eiserne Genua zu Hilfe nehmen, hält er ohne Motor gut mit. Allerdings hat er zwei Vorsegel und ein Großsegel gesetzt. Wir können es kaum glauben, der segelt auch ohne Wind. Dann kommt er noch einmal ganz dicht an uns heran, um uns eine Frage bezüglich der Insel Vilm zu stellen, zu der er hinsegeln möchte. Wir befürchten einen Zusammenstoß – aber weit gefehlt, er hat sein Boot im Griff.
Wir segeln weiter in Richtung Peenestrom, wo wir uns den Nordhafen zum Festmachen ausgeguckt haben. Wir sind überrascht, hier wurde kräftig aufgerüstet. Auf der einen Seite des Hafenbeckens wurden ca. 12 Einfamilienhäuser im Einheitslook mit minimalem Grundstücksanteil hingestellt – zur Hafenseite abgeschirmt mit einer 1m-hohen Betonmauer. Wer's mag mag's mögen. Gegenüber hat sich der kleine seit langer Zeit schon bestehende Yachthafen um zwei nagelneue Stege vergrößert. Teilweise fehlen noch die Klampen und Wasseranschlüsse sind auch noch nicht verlegt. Die Tonnen für die Endansteuerung in den Hafen liegen auch noch nicht, was uns wieder zum Verhängnis geworden ist.  Dicht dabei stehen ca. 6 Dauercamperwohnwagen und dahinter beginnt schon der Wald. Die Vögel tirilieren, ein paar Möwen schreien – Idylle pur. Die Hafengebühr setzt sich wie folgt zusammen: 1€ pro Meter Schiffslänge, 1€ pro Person, 1€ für Duschen und 1€ für Strom. Das ist bisher der günstigste Hafen.

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Standort Glowe

(54° 34' 28'' N,13° 28' 5'' E)
Hafengeld
15.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
WindW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Der Wind ist heute morgen immer noch stark – stärker als in den Wetterberichten verkündet. Davon können auch die reinkommenden Yachten ein Lied singen. Die Anlegemanöver geraten fast alle ziemlich unorthodox, aber am Steg stehen stets genügend Helfer parat, um das Schlimmste zu verhindern. Wir genießen das Hafenkino, den sich einstellenden Sonnenschein, räumen ein wenig hin und her und machen unsere Einkäufe im nicht weit entfernten Nettoladen. Wir staunen immer wieder, was sich im Einkaufswagen so anfindet, und für den eigentlichen Bedarf – nämlich Wasser – muß der Skipper noch ein zweites Mal fahren. Am späten Nachmittag machen wir noch eine Fahrradtour in diesem freundlichen kleinen Dorf mit seiner hübsch gestalteten unmittelbar am Strand gelegenen Promenade mit Blick auf das Kap Arkona. Und dann passiert, was ja irgendwann passieren mußte. Der Skipper beugt sich über die Reeling und sein in der Hemdtasche befindlicher kleiner Kalender fällt ins Wasser mitsamt der Loseblattsammlung aus Visitenkarten, Adressen und Telefonnummern Jetzt kommt Bewegung in Skipper und Crew. Flugs wird der Casher aus der Backskiste gezerrt und „sein Ersatzgehirn“ wieder rausgefischt. Und nun?? Um ein Zusammenkleben der Seiten zu verhindern, müssen sie sofort getrocknet werden. Gut daß ein Fön an Bord ist. Der Skipper nimmt mehrere hundert Seiten einzeln in die Hand und ist stundenlang beschäftigt.
Ein herrlicher Sonnenuntergang rundet das Geschehen ab.
Das Internet ist fast ausreichend, wenn man davon absieht, daß Videobeiträge auf der Tagesschau-Internetseite nicht zu empfangen sind. In unserem Fall klappt es leider auch nicht mit dem Hochladen von Fotos für unser Reisetagebuch.

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Standort Kap Arkona

(54° 43' 19'' N,13° 22' 31'' E)
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Dient nur der Navigation!

Standort Glowe

(54° 34' 28'' N,13° 28' 5'' E)
Hafengeld
15.00 €
Distanz
Seemeilen25 sm
unter Segel23 sm
unter Motor2.0 sm
Wetter
WindNW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Es gibt eine Starkwindwarnung für die westliche Ostsee. Wir laufen trotzdem aus. Bei Wind aus NW sollte das möglich sein. Wir rollen das Vorsegel aus – zunächst nur als Fock. Im Hiddensee-Fahrwasser geht es auch noch ganz schön zur Sache. Als wir die freie Ostsee erreichen, können wir den Kurs ändern. Wir haben jetzt achterlichen Wind bei 5-6 Bft. das ist ganz kommodig, aber dann läßt der Wind nach, die Genua steht nicht mehr und wir kreuzen ein wenig vor dem Wind. Als wir das Kap Arkona erreichen und den Kurs auf Glowe absetzen können, nehmen wir noch einmal Fahrt auf und KIWI rauscht nur so durch die Wellen. Der Hafen in Glowe ist halb leer, es ist eben noch Vorsaison – wie angenehm!
Zum ersten Mal packen wir unsere Fahrräder aus und machen eine kleine Rundfahrt durchs Dorf um uns zu erinnern, „wo war noch einmal der Supermarkt?“

Bild Nr. 20 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 21 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert

Standort Vitte/Hiddensee

(54° 34' 18'' N,13° 6' 40'' E)
Hafengeld
23.00 €
Distanz
Seemeilen19 sm
unter Segel0 sm
unter Motor19.0 sm
Wetter
WindNW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Für heute sind 6 Windstärken aus Nordwest angesagt mit Böen von 7-8. (Wir haben sogar eine von 9 Bft.! gemessen) Vergessen sind all unsere guten Vorsätze, mit dem Wind zu segeln und nicht ständig gegenan. Da für die nächsten Tage mal wieder keine große Wetterbesserung in Sicht zu sein scheint, toben wir los, denn ganz tief unten im Jasmunder Bodden wollen wir auch nicht tagelang gefangen sein.
Wir haben den Wind genau auf den Kopf. Der Wind nimmt an Stärke zu und unsere Geschwindigkeit ab. Dann setzen die starken Böen ein in Verbindung mit heftigen Regenschauern. Die Sicht verringert sich so sehr, daß die Tonnen nicht mehr zu erkennen sind. In diesem ungemütlichen Wetter kommen uns sehr viele Charteryachten entgegen, die ihr Schiff heute in der Charterbasis Breege abgeben und sich daher dem unwirtlichen Wetter aussetzen müssen. Entsprechend sind auch ihre Mienen – wenigstens haben sie den Wind von achtern. Nie hätten wir geglaubt, daß sich auf den Boddengewässern solche Stürme austoben könnten. Nun denn, somit haben wir unserem Erfahrungsschatz eine weitere Nuance hinzufügen können.
Zwischen zwei Schauern treffen wir in Vitte ein. Eindlich liegen wir fest vertäut im Hafen. Drei Schiffe weiter begrüßen wir unseren Vereinskameraden Dietrich, der hier mit seiner Frau den Sommer verbringt. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang zum Hafen und an die Westküste der Insel, wo uns der feine Sand in alle Öffnungen weht. Es ist imposant, den tosenden Naturgewalten zuzusehen (wenn man nicht gerade mittendrin steckt!).

Bild Nr. 22 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 23 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert